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Erst kommt der TÜV, dann der Start

Von MONIKA SCHWARZ-CROMM
Le Mö – das ist eine große Gaudi mit garantiertem Spaßfaktor, die immer mehr Teilnehmer aus nah und fern anzieht. Doch hinter dieser einmaligen Idee steht ein knallhartes Konzept. Und daran muss sich jeder halten. Kein leichter Job – voller Körpereinsatz war in den zehn Fahrstunden von den Mofafahrern gefragt.

Rings um den Sportplatz in Mönstadt dröhnen am Samstag, 21. September, die Motoren. Le Mö, das Zehnstunden-Mofa-Rennen, startet Punkt 10 Uhr mit dem Spurt der Piloten zu ihren Mofas.

Das ist der Moment, ab dem alles klappen muss. Das Moped muss sich problemlos starten lassen und sogleich Fahrt aufnehmen. Die Fahrer der Teams müssen in guter Verfassung sein, um die Strapazen dieses besonderen Rennens zu meistern. Und das Wetter muss ebenfalls mitspielen. Denn bei Regen verwandelt sich der extra für das Rennen auf dem Feld aufgeschüttete Kurvenparcours zu einer Schlammpiste mit ausgeprägtem Sturzrisiko.

Zehn Stunden lang Mofa fahren, das ist nicht so einfach wie es aussieht. Auch nicht, wenn sich die drei Fahrer eines jeden Teams abwechseln. Im Fahrerlager gleich neben dem Sportplatz warten derweil die Mechaniker und Schrauber, falls es mal nicht so rund läuft. Und den Zuschauern wird währenddessen jede Menge Sehenswertes geboten. Also einen bequemen Klappstuhl mitbringen und das Rennen am Pistenrand verfolgen. Klar, dass das in den künstlich angelegten Kurven besonders spannend ist.

Strenge Regeln

Neben der Gaudi gibt es ganz strenge Regeln und Teilnahmebedingungen. Einen Tag zuvor, am Freitag, 20. September, werden alle teilnehmenden Maschinen ab 17 Uhr von einem Fachmann genauestens unter die Lupe genommen und anschließend bis zum nächsten Tag unter Verschluss gehalten.

Und auch die Besprechung ist Pflicht für alle Fahrer. Alle Teamfahrer müssen im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sein. Grundsätzliche technische Bestimmungen besagen, dass das Fahrzeug ein einspuriges Mofa sein muss. Motorroller beispielsweise sind nicht erlaubt. Der Hubraum darf maximal 50 Kubikzentimeter betragen und muss luftgekühlt sein. Für den Mofa-Rahmen sollte ein serienmäßiger Nachweis per Typenschild erbracht werden. Umgerüstet werden dürfen dagegen die Gabel vorne und die Federbeine hinten.

Eigenbauten und sicherheitsbedenkliche Veränderungen des Rahmens sind nicht erlaubt. Und ganz wichtig: Der Wiedererkennungswert des originalen Mofatyps muss gewährleistet sein. Dass die Bremsen technisch einwandfrei funktionieren, muss nicht extra gesagt werden. Dann kommt noch hinzu, dass die Fahrer während des Rennens Schutzkleidung, samt Helm und Handschuhen tragen müssen. Und auch nicht den Hauptständer oder den Seitenständer am Mofa vergessen.

Maximal 100 Dezibel

Darauf achtet der TÜV-Prüfer. Auch auf die funktionstüchtige Auspuffanlage mit Schalldämpfer. Denn das maximale Fahrgeräusch darf nicht mehr als 100 Dezibel betragen. Wer sein Mofa zur Teilnahme an Le Mö verändert und umbaut, der muss mit Strafe rechnen. In diesem Fall heißt das, etliche Runden kommen drauf aufs Konto. Und das sind gleich 30 bis 50 Runden bei Hubraumänderung, bei Veränderungen an der Abgasanlage, am Vergaser oder an der Zündung je zehn Zusatzrunden.

Die Überschreitung der Geschwindigkeit schlägt mit fünf Runden pro überschrittenem Stundenkilometer zu Buche.